RUBI Glas – eine randomisierte, doppelblinde, minimalinterventionelle Studie zur Bewertung der Wirksamkeit und Funktionalität der Verwendung der RUBI Glas Brille unter Laborbedingungen bei gesunden Freiwilligen

In Deutschland sind über eine Million Personen in den freiwilligen und Berufsfeuerwehren aktiv (de.statista.com). Im Jahr 2020 war die Notfallrettung der Feuerwehr mit über 2.300.000 Einsätzen die häufigste Einsatzart (www.feuerwehrverband.de). Diese Rettungs- und Bergungseinsätze bedeuten für die Einsatzkräfte große physische und psychische Belastungen, wie mehrere Studien gezeigt haben.

Deshalb ist der vorbeugende Schutz der Feuerwehrleute vor den Berufsrisiken, die zu chronischen Erkrankungen führen können, besonders wichtig. Neben den Aufgaben der Brandbekämpfung sind die Rettungs- und Bergungseinsätze eine besondere Herausforderung für die Feuerwehrleute. Berger W et al. ermittelte in einer Meta-Analyse, dass bei Rettungskräften eine erhöhte Prävalenz für Posttraumatische Belastungsstörungen von 10% im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung mit 1,3 bis 3,5% vorliegt.

Neben den Rettungskräften bedeutet auch für Betroffene und für zufällig am Unfallort befindliche Personen die Auseinandersetzung mit dem Unfallgeschehen eine große physische und psychische Belastung.

Durch die meist vorliegenden schweren Verletzungen der Unfallopfer mit offenen Wunden und Blutverlust bietet sich den Einsatzkräften und den Unfallbeteiligten meist ein zerstörter Anblick mit Rot als dominierende Farbe, der eine Signal- und Warnwirkung zugeschrieben wird. Die Forschergruppe um Strauch BJ et al. erbrachten den Nachweis, dass die Farbe Rot ausgeprägter auf das Nervensystem, insbesondere auf die Hirnströme, wirkt.

Aus den Erfahrungen und Erlebnissen bei Bergungseinsätzen haben die Mitarbeiter der Firma RUBI Glas eine spezielle Brille, die die rote Farbe filtert, entwickelt. Diese Brille soll die psychischen Belastungen verringern und in folgenden Bereichen eingesetzt werden:

• Bergung nach Suizid (Zugunfälle / Sturz aus Höhen / Waffengebrauch)
• Rettung und Bergung nach Naturkatastrophen / Einstürzen / Zugunglücke / Abstürze)
• Rettung und Bergung nach Terroranschlägen
• Rettung und Bergung nach schweren Verkehrsunfällen
• nach Fabrik-/ Maschinenunfälle
• zum Schutz von Unfallbeteiligten
• zum Schutz für zivile Ersthelfer
• zum Schutz bei Menschen mit Blutphobie (3% aller Menschen).

Um die Wirksamkeit der RUBI Glas Brille wissenschaftlich zu belegen, soll im Rahmen einer klinischen Studie die Filterbrille beim Einsatz unter Laborbedingungen (Bergungssituation) untersucht werden.

Diese Studie wird gemeinsam mit Medizinern und Psychologen der TU Dresden in Zusammenarbeit mit der GWT-TUD GmbH als Organisator (CRO) der Studie vorbereitet und in Dresden durchgeführt.

Ziel dieser Studie ist es, vergleichend zu prüfen, ob der Einsatz der Rubi Glas Filterbrille zu weniger psychischen Belastungen für die Rettungskräfte und Unfallbeteiligten führt als ohne Anwendung der Filterbrille. Damit soll die Wirksamkeit und Funktionalität der Brille wissenschaftlich nachgewiesen werden.

In diese Studie sollen 52 Probanden im Alter zwischen 18 und 40 Jahren in die Studie eingeschlossen werden.

Die Probanden werden nach einem ausführlichen Informations- und Aufklärungsgespräch und nach Erteilung ihrer Einwilligung im Rahmen einer Screening-Visite zunächst nach ihrem Gesundheitsstatus befragt, um die in der Studie definierten Ein- und Ausschlusskriterien zu überprüfen, da nur gesunde Personen an dieser Studie teilnehmen können.

Während eines nächsten Besuches in der medizinischen Einrichtung soll unter Laborbedingungen ein Unfall rekonstruiert werden, in den der Proband eingebunden und mit der Unfallsituation konfrontiert wird. Nach Zufallsprinzip werden die Teilnehmer das „Unfallgeschehen“ entweder mit oder ohne Filterbrille erleben. Während der Zeit am „Unfallort“ werden vorab definierte Stress- und Vitalparameter gemessen und dokumentiert.

Die Probanden haben nach ca. 1 bis 2 Wochen ein abschließendes Gespräch mit den involvierten Ärzten.

Die in der Studie erhobenen pseudonymisierten Daten werden elektronisch in einer Studiendatenbank erfasst und am Ende der Studie statistisch, entsprechend wissenschaftlicher Leitlinien, ausgewertet. Dadurch soll der Nachweis der Wirksamkeit der RUBI Glas Filterbrille erbracht werden. Ein abschließender Studienbericht fasst alle Ergebnisse und Befunde zusammen. Außerdem ist eine wissenschaftliche Publikation zur Studie in einer Fachzeitschrift geplant.